Aargauer Kantonalschützenfest Muri wird überrannt

Beat Brun (links), OK-Präsident des Aargauer Kantonalschützenfestes in Muri, beglückwünscht den Baselbieter Roman Hasler als 6000. angemeldeten Teilnehmer.
(Foto: wr)

Der 6000. Schütze – ein typischer Teilnehmer

wr. Das 31. Aargauer Kantonalschützenfest 2023 (AGKSF) mit Festzentrum Benzenschwil/Muri sprengt alle Grenzen. Schon vor einigen Wochen setzte Roman Hasler von der SG Thürnen als 6000. angemeldeter Schütze einen Meilenstein. Doch inzwischen liegt der Meldestand bei fast 8000 Schützinnen und Schützen, die vom 23. Juni bis 9. Juli im Oberfreiamt in einem Schiessstand antreten werden.

Das initiative Organisationskomitee unter der Leitung von Beat Brun gab frühzeitig die Zielsetzung von 6000 Schützinnen und Schützen am «Kantonalen» 2023 bekannt. Nach überstandener Coronakrise glaubten nur Optimisten, dass diese Zahl erreicht oder übertroffen werden kann. Doch mit einem geschickten Marketing und zahlreichen Werbemassnahmen gelang dem OK eine gute Positionierung im Schweizer Schiesssport. Schon bald nach Öffnung der Online-Anmeldung im vergangenen Dezember zeichnete sich eine grosse Beteiligung ab, und im Januar mussten zur Bewältigung des Ansturms auch alle Reserveschiessplätze freigegeben werden.

6000. Schütze aus dem Baselbiet
Die AGKSF-Meldestelle führte genau Buch und ermittelte Roman Hasler von der Feldschützengesellschaft (FSG) Thürnen als 6000. Schützen. Weil diese Marke dem ursprünglichen Ziel entsprach, schenkte das OK diesem Schützen das ganze Schiessbüchlein, also alle Kosten für die Schützenfestteilnahme.
Der 36-jährige Roman Hasler, Vater von zweijährigen Zwillingen, gehört der FSG Thürnen seit 20 Jahren an und ist seit 12 Jahren Vorstandsmitglied. Als aktueller Vizepräsident leitet er die Jungschützen und wirkt im Verein als Schützenmeister. Das Schiessen wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Sein Vater Hanspeter Hasler ist Präsident der FSG Thürnen.

Schützenfest als Jahreshöhepunkt
Die Oberbaselbieter sind ein gutes Beispiel unter den teilnehmenden Vereinen am AGKSF. Die Thürner Schützinnen und Schützen, allesamt Ordonnanzschützen, besuchen jährlich ein grosses Fest. So ist der ganztägige Abstecher ins Freiamt der Jahreshöhepunkt. Dabei schiesst die FSG Thürnen am Samstagnachmittag, 24 Juni, in Rottenschwil. «Wir haben elf Schützen angemeldet, davon vier Jungschützen», schildert Roman Hasler. «Wir sind ein kleiner Verein, aber alle sind mit Leidenschaft dabei.»
Er selber wird mit dem Sturmgewehr 57/03 das ganze 300-m-Programm absolvieren, darin inbegriffen die Liegenmeisterschaft. «Fast 130 Schüsse sind ein happiges Programm, aber ich schiesse zügig», sagt er zu seinem Pensum im Reusstal. Zum Ziel hat er sich den fünffachen Kranz gesetzt. «Das ist das Minimum», wie er mit einem Augenzwinkern erklärt. «Schön wäre, wenn ich auch noch eine Gabe herausschiessen würde.»
Weil der Verein nach absolviertem Pensum in Benzenschwil abrechnen wird, gehört das gemütliche Zusammensein im Festzentrum ohnehin zum Schützenfestbesuch. «Wir reisen am Vormittag mit einem Kleinbus an und werden den ganzen Tag am Fest sein», sagt der 6000. angemeldete Schütze zum Abstecher der FSG Thürnen ans Aargauer «Kantonale».

Festvorbereitung auf Kurs
Der Meldeansturm stellt die AGKSV-Organisatoren vor erhöhte Anforderungen. «Wir sind weiterhin auf Kurs», beschwichtigt OK-Präsident Beat Brun. Auch der zusätzliche Personalbedarf für den Schiessbetrieb und im Abrechnungsbüro ist abgedeckt. Einzig in den Bereichen Auf-/Abbau und Gastronomie sind noch Helfereinsätze offen. Der dafür verantwortliche Vizepräsident Markus Mathis ist froh, wenn sich weitere Freiwillige für einen Einsatz melden. Er gibt sich aber zuversichtlich, die Vakanzen bald bereinigen zu können, denn schon in sechs Wochen werden die ersten Schüsse des 31. Aargauer Kantonalschützenfestes fallen.