Der Olympische Gedanke

Hohe Beteiligung am Feldschiessen im Bezirk Muri

ak. Das Feldschiessen gilt als grösster Sportanlass weltweit. Am Wochenende wurde auch im Bezirk Muri geschossen. Das Höchstresultat erreichte Simone Näpfer mit 71 Punkten. Als treffsicherster Gemeinderat durfte sich Kallern feiern lassen.

Zusammensitzen, über die Resultate diskutieren, vielleicht Ausreden suchen, aber ganz sicher gemütliche Stunden miteinander verbringen. Das Feldschiessen konnte nach zwei Jahren Unterbruch wieder so stattfinden, wie es sich die Schützenvereine im Bezirk Muri gewohnt sind – mit vielen Teilnehmenden, vollen Festzelten und gemütlicher Atmosphäre. Geschossen wurde im Bezirk auf fünf Ständen, in Bettwil, Boswil, Benzenschwil und Abtwil über die Distanz von 300 Metern und das Pistolen-Feldschiessen fand in Muri statt.
Markus Mathis, Präsident des Bezirksschützenverbandes zeigt sich zufrieden. «Endlich konnte das Feldschiessen wieder im gewohnten Rahmen stattfinden», sagt er. Und dies erst recht noch bei derart tollem Wetter. Einziger Wermutstropfen sei der Rückgang an Schützinnen und Schützen. 935 waren es, die das Feldschiessen über 300 Meter absolvierten, 348 auf dem Schiessplatz in Benzenschwil, 397 auf jenem in Boswil und 124 in Abtwil. Hinzu kommen die Bettwiler und Rottenschwiler Absolventen, die in Schiesskreisen über den Bezirk Muri hinaus organisiert sind. «Weniger als vor Corona», muss Mathis vermelden. Als positiv wertet er die 169 Teilnehmenden am Pistolen-Feldschiessen.

Kallerer Gemeinderat trifft am besten

Das Höchstresultat schoss Simone Näpfer von der Schützengesellschaft Bünzen. Nur der letzte der 18 Schüsse verfehlte das Maximum knapp, sodass am Schluss 71 von möglichen 72 Punkten resultierten. Im Bezirk Muri gab es, wie im ganzen Kanton Aargau, kein Maximumsresultat.

Simone Näpfer (SG Bünzen) lieferte das Höchstresultat. Sie schoss von möglichen 72 Punkten deren 71.

Unter den Teilnehmenden sind auch viele Behördenmitglieder. Eingeladen Dreierdelegationen aller Gemeinderäte des Bezirks zum Behördenfeldschiessen. Im Hinblick auf das Aargauer Kantonalschützenfest, das im nächsten Sommer im Bezirk Muri stattfindet, nutzt das OK den Anlass, um die Behördenmitglieder zu informieren – über den aktuellen Stand der Planungsarbeiten, aber auch allgemein über das Schiesswesen. Aber natürlich wagten sich die Gemeindevertreter auch ans Schiessen. Und das machten Christian Widmer, Daniel Schwegler und Bernhard Koch aus Kallern am besten. Mit einem deutlichen Abstand siegten sie vor Mühlau und Muri. Das höchste Einzelresultat am Behördenfeldschiessen erreichte Pius Engel, Abtwil, mit 64 Punkten.

Der Kallerer Gemeinderat gewann des Behördenfeldschiessen, das in Boswil stattfand, von links: Daniel Schwegler, Bernhard Koch und Christian Widmer.

Drittes «Kantonales» im Bezirk

Das Zusammentreffen aller Gemeinderäte nutzte Beat Brun, OK-Präsident des Aargauer Kantonalschützenfestes 2023, um diesen Anlass bei den Behörden präsent zu machen. «Wir bringen nicht nur Lärm und Verkehr, sondern machen etwas für die Region, für den Tourismus», sagt Brun. 1878 habe das erste Aargauer Kantonalschützenfest stattgefunden – im Bezirk Muri. Das dritte «Kantonale» fand 1888 wieder im Freiamt statt. «Seither sind 135 Jahre vergangen und so lange mussten wir warten, bis dieser Anlass wieder bei uns stattfindet.»
Trotz Corona sei das OK auf Kurs. «Aber wir müssen in verschiedenen Bereichen weiterhin aktiv bleiben. Etwa sind beim Sponsoring noch nicht alle Ziele erreicht.» Die Werbung laufe schweizweit. An vielen Schützen-Anlässen verteilt das OK Magenbrot und Schiesspläne. «Wir hoffen, dass dieser Aufwand ab Dezember mit vielen Anmeldungen belohnt wird.» Um auf den Schiesssport aufmerksam zu machen, seien Anlässe wie das Feldschiessen sehr wichtig. 150000 Teilnehmende seien es in Spitzenjahren gewesen, letztes Jahr trotz Corona 110000. Besonders freut es Brun, dass auch immer viele Jugendliche ans Feldschiessen kommen. «Sie sind die Zukunft unseres Sport und in ihre Förderung müssen wir investieren.» Das werde auch im Hinblick auf das «Kantonale» im nächsten Sommer getan.