Interview mit OK-Präsident Beat Brun

OK-Präsident Beat Brun, hier beim Eingang ins Benzenschwiler Schützenhaus mit dem Plan des Festgeländes (rechts), freut sich aufs 31. Aargauer «Kantonale» vom 23. Juni bis 9. Juli 2023. (Bild: wr)

„Inzwischen rechnen wir mit 7’000 Schützinnen und Schützen“

Interview mit Beat Brun, dem Präsidenten des 31. Aargauer Kantonalschützenfestes 2023 in Muri

wr. Beat Brun ist OK-Präsident des grössten Sportanlasses 2023 im Aargau. Vom 23. Juni bis 9. Juli findet im Oberfreiamt mit Festzentrum in Muri/Benzenschwil das 31. Aargauer Kantonalschützenfest statt. Die Online-Anmeldung ist so gut angelaufen, dass der OK-Präsident im Gespräch von bis zu 7000 teilnehmenden Schützinnen und Schützen erzählt.

Warum sind just Sie OK-Präsident dieses grössten Schiessanlasses im Aargau geworden?
Beat Brun (lacht): Diese Frage müssten meine Kollegen vom Kernteam beantworten. Sicher hat dazu beigetragen, dass ich rund vier Jahrzehnte Vorstandsarbeit leistete, die Ausbildung zum J+S Leiter sportliches Schiessen absolvierte und dadurch im Bezirk Muri einen hohen Bekanntheitsgrad habe.

Sie sind also durch und durch ein Schütze?
Brun: Ja, das kann man sagen. Schon als Kind war ich schiessbegeistert. Mit meinen Brüdern und Kollegen führten wir damals ein Minischützenfest mit Luftgewehren durch. Später besuchte ich den Jungschützenkurs bei der FSG Beinwil. Bereits dort stellte ich fest, dass neben dem Schiessen grosser Wert auf das Kameradschaftliche gelegt wird. Dieser Mix zwischen sportlicher Leistung und fröhlichem Zusammensein war mir immer sehr wichtig.

Warum dauerte es so lange, bis Muri respektive das Oberfreiamt wieder ein Kantonalschützenfest organisiert? Das letzte fand ja 1888 in Muri statt!
Brun: Das hat wohl damit zu tun, dass das Freiamt immer noch der Rest der Schweiz ist. Im Freiamt überwiegt die Landwirtschaft, die grosse Industrie fehlt. Ausserdem haben wir für ein grosses Schützenfest keine grosse Schiessanlage.

Warum klappt es jetzt?
Brun: Wir erstellen für das 31. Aargauer Kantonalschützenfest ein temporäres Festzentrum in Benzenschwil bei Muri, in dem auf alle Distanzen geschossen werden kann: Gewehr 50 und 300 m, Pistole 25 und 50 m.

Weshalb lohnt es sich für Schützen aus der ganzen Schweiz, Ende Juni, Anfang Juli 2023 nach Muri zu kommen?
Brun: Das Freiamt ist eine wunderschöne Region. Es bietet ein vielfältiges, ja fast unerschöpfliches Freizeitangebot. Wir liegen verkehrstechnisch im Herzen der Schweiz. Dazu kommt eine tolle Festwirtschaft mit Biergarten und fast jeden Abend musikalischer Unterhaltung. Ausserdem betreiben wir eine Target-Show-Anlage für alle Besucherinnen und Besucher.

Wie viele Schützen erwartet das OK an den drei Wochenenden vom 23. Juni bis 9. Juli?
Brun (strahlt): Wir haben das ehrgeizige Ziel von 6000 Schiessenden bekanntgegeben. Darüber runzelten einige Skeptiker die Stirn. Aufgrund der bereits eingegangenen Onlineanmeldungen gehen wir inzwischen davon aus, dass wir an unserem «Kantonalen» gegen 7000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen können.

Welches sind die sportlichen Höhepunkte des Aargauer Kantonalschützenfestes 2023?
Brun: Die verschiedenen Finaldurchgänge am dritten Wochenende stehen sportlich im Fokus. Für mich sind aber auch alle Wettbewerbe für den Nachwuchs wichtig. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir die sportlichen Leistungen der Jugendlichen mit Goldbaren belohnen können. Diese haben mehrere Gemeinden des Bezirks Muri gesponsert.

Welches sind die gesellschaftlichen Höhepunkte des Festes?
Brun: Der Festakt mit der Fahnenübergabe ist das grösste Ereignis. Sowohl für sportlich wie für kulturell ausgelegte Verbände ist das Leben und Weitergeben von Traditionen wichtig. Einen besonderen Stellenwert hat als Dankabstattung das Behörden- und Sponsorenschiessen.

Wie gross ist das OK? Wann begann die Vorbereitung?
Brun: Das OK umfasst 13 Mitglieder. Besonders intensiv arbeitet dabei die Kerngruppe. Begonnen haben wir schon vor elf Jahren, gaben dann aber für das «Kantonale» 2017 der Bewerbung Zofingen den Vorrang.

Wie ist der aktuelle Vorbereitungsstand?
Brun: Dank der frühen Planung bis in die Details geht es ruhig, aber doch zügig voran. Natürlich müssen wir am Ball bleiben, da demnächst die Umsetzung der Planungsarbeiten beginnt.

Wie viele Helfer werden an den drei Festwochenenden im Einsatz stehen?
Brun: Total werden wir auf gegen 1000 Arbeitstage kommen. Davon entfallen rund 550 für den Auf- und Abbau, zirka 450 Tage auf den Anlass. Das ist eine enorme Herausforderung für den Bezirksschützenverband Muri und seine Vereine.

Was ist der grösste Wunsch des OK-Präsidenten für dieses Schützenfest?
Brun: Im Vordergrund steht für mich ein unfallfreier Anlass. Daneben hoffe ich, dass wir im Bereich Jugendförderung einen Beitrag leisten können. Wichtig ist mir ebenfalls, der Bevölkerung in der Region den Schiesssport näherzubringen.

Schiesst der OK-Präsident selber auch? Wenn ja mit welchen Zielen?
Brun: Aus gesundheitlichen Gründen hat meine Treffsicherheit nachgelassen. Trotzdem werde ich ein paar Stiche schiessen. Dabei hoffe ich, dass es zu einem Kranzresultat reicht.